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It can be hard to know what we really need from a relationship. But the task becomes much simpler if we keep in mind that every …

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Viele Menschen würden, nachdem sie einige Zeit in einer Beziehung waren, zugeben, dass sie insgeheim – in vielerlei Hinsicht – enttäuscht von der Person sind, die sie für ein gemeinsames restliches Leben ausgewählt haben. Fragt man sie nach Einzelheiten, wird es ihnen nicht schwerfallen, diese aufzulisten: Ihr*e Partner*in – so könnten sie sich beschweren – ist zu loyal gegenüber seiner*ihrer nervigen Familie; oder teilt nicht dieselben Vorstellungen davon, wie das Wohnzimmer einzurichten ist; oder will nie zum Camping in den Urlaub fahren; oder spielt – egal was ist – jeden Mittwochabend Tennis; oder mag kein marokkanisches Essen; oder teilt nicht ihren Enthusiasmus für russische Romane aus dem 19. Jahrhundert; oder hängt aus Gewohnheit ,eigentlich’ an jedes zweite Satzende, auch wenn es eigentlich redundant ist. Während die Liste länger wird, seufzen sie; sie lieben ihren Partner trotz allem und sehnen sich nach gemeinsamem Glück. Nur scheint es unglaublich kompliziert zu sein, diese Beziehung am Laufen zu halten. Die Ursache für ihre Frustration ist nicht, dass sie sich unglücklicherweise in einen Trottel verliebt haben, es ist eher so, dass wir alle unnötig komplizierte Vorstellungen davon geerbt haben, was der Zweck einer Beziehung sein soll. Man sagt uns, Liebe sei das fast vollständige Verschmelzen zweier Leben: Wir erwarten, dass ein verliebtes Paar im selben Haus wohnt; jeden Abend gemeinsam dieselbe Mahlzeit isst; sich dasselbe Bett teilt, sich zur selben Zeit schlafen legt und auch wieder aufsteht; nur noch sex miteinander (oder nur sexuelle Gedanken aneinander) hat; regelmäßig gegenseitig die Familien voneinander besucht; denselben Freundeskreis teilt – und über jedes Thema zum selben Moment so ziemlich dasselbe denkt. Es ist eine schöne Vorstellung, gleichzeitig aber auch eine entsetzliche, weil sie eine unglaublich große Erwartungslast auf einem anderen Menschen lädt. Wir glauben, ein*e Partner*in muss in jeder Hinsicht richtig für uns sein, und wenn er*sie das nicht ist, müssen wir ihn*sie zur Besserung drängen und überreden. Es gibt jedoch eine andere Betrachtungsweise: Beziehungen müssen nicht so kompliziert und ambitioniert sein, wenn wir im Blick behalten, was sie letztendlich wirklich erfüllend macht. Wenn wir es auf den Punkt bringen, gibt es vielleicht nur drei essenzielle Dinge, die wir wirklich von einem*einer Partner*in wollen. Erstens: Güte Eine*n Partner*in, der*die sanftmütig im Angesicht unserer Imperfektionen ist und uns humorvoll ertragen kann, so wie wir sind. Zweitens: Geteilte Verletzlichkeit Jemand, demgegenüber wir offen sein können; bezüglich unserer Ängste, Sorgen und der Probleme, die uns aus der Bahn werfen; Jemand, für den*die wir keine Fassade aufrecht erhalten müssen; jemand, bei dem*der wir schwach, verletzlich und ehrlich sein können – und dem es genauso mit uns geht. Drittens: Verständnis Jemand, der*die interessiert ist an – und Verständnis hat für -, bestimmte obskure Teile unseres Verstandes: unsere Besessenheiten, Voreingenommenheiten und Arten und Weisen die Welt wahrzunehmen. Und den wir im Gegenzug ebenfalls gerne verstehen möchten. Haben wir diese drei essenziellen Zutaten beisammen, werden wir uns geliebt fühlen und überwiegend zufrieden sein, welche Unterschiede in etlichen verschiedenen Bereichen auch auftauchen mögen. Es mag sein, dass die Freunde oder Gewohnheiten des*der Partner*in uns nicht besonders erfreuen, aber wir werden dennoch zufrieden sein. Genauso wie wir, wenn uns dieses emotionale Fundament fehlt, uns aber über jedes Detail bezogen auf europäische Literatur, Innendesign und unser Sozialleben einig sind, wir uns mit großer Wahrscheinlich trotzdem einsam und verlassen fühlen werden. Indem wir unsere Erwartungen an eine Beziehung herunterschrauben, können wir die Tyrannei und Übellaunigkeit überwinden, die so viele Liebende plagt. Eine gute, simplere und dennoch sehr erfüllende Beziehung könnte sich letztendlich im Minimalzustand befinden. Vielleicht gehen wir nicht oft miteinander aus. Wir begegnen der Familie des anderen vielleicht kaum. Unsere Finanzen überschneiden sich vielleicht nur in wenigen Punkten. Wir könnten an unterschiedlichen Orten leben und uns nur zweimal die Woche treffen. Es wäre denkbar, dass wir einander nicht einmal allzu viele Fragen über unser jeweiliges Sexleben stellen. Aber wenn wir zusammen sind, wäre es zutiefst befriedigend, weil wir in der Gegenwart einer Person wären, die weiß, wie man gütig, verletzlich und verständnisvoll ist. Eine Verbindung zwischen zwei Personen kann besonders tiefgreifend und wichtig sein, gerade weil sie sich nicht im Bereich aller praktischen Kleinigkeiten des Lebens abspielt. Durch das Vereinfachen und Klarstellen davon, wozu eine Partnerschaft da ist, befreien wir uns selbst von unnötig komplizierten Konflikten und können uns auf die dringenden unterliegenden Bedürfnisse konzentrieren: Mitgefühl zu erfahren, Aufmerksamkeit zu erhalten und verstanden zu werden. Zu entscheiden, ob wir eine Beziehung beenden solllten oder nicht, ist eine der schwierigsten und folgenreichsten Entscheidungen, mit der wir konfrontiert sein können. Unser "Stay or Leave" Kartenset kann helfen, eine Antwort zu finden. Jetzt mehr erfahren!